Chronik

Die Chronik des Schützenvereins
die Schwaigerschützen in München
Milbertshofen

Die Schwaigerschützen wurden im Jahr 1891 in der Gaststätte „Böswirth“, später „Hochhäusler“, von einigen schießbegeisterten Milbertshofener Bürgern gegründet. Den Stamm bildeten die Gebrüder Apfelbeck, Hans, Ludwig und Georg. Hans Apfelbeck „regierte“ den Verein 26 Jahre lang als 1. Schützenmeister.

Die Gründungsmitglieder der Schwaigerschützen

1905 zog die Gesellschaft in die Gaststätte „Alter Blücher“, welche Ludwig Apfelbeck erbaute, und die bis zum Jahre 1972 das Schießlokal der Schwaiger war. Der Alte Blücher ist seit 1923 im Besitz der Familie Kaub. Christian Kaub und Sohn gehörten bis zu ihrem Tod zu den aktiven Schützen. Frau Maria Kaub war, bis sie 1962 mit 92 Jahren starb, Herbergsmutter.

Von 1903 an wurde ein genaues Protokollbuch geführt, das interessant zum Durchblättern ist. Da betrug z. B. der Monatsbeitrag 30 Pfennige. Ein Schuss auf das „Freikranzl“ kostete 5 Pfennige. Dieses Protokollbuch endet mit dem 70. Stiftungsfest im Jahr 1961. In diesem kann man nachlesen, dass Ehrenschützen-meister Peter Hösl schon 1910 als Schriftführer tätig war.

Dieser alte Schütze hat bis zu seinem 85. Lebensjahr noch aktiv mit geschossen. Auch dass Ludwig Apfelbeck sen., der Großvater der Schwaigerschützen Georg und Ludwig Apfelbeck 1929 zum Ehrenmitglied des Bayerischen Schützenbundes ernannt wurde, kann man aus diesen alten Blättern ersehen.

Die Schwaigerschützen vor ihrer damaligen Heimat dem „Blücher“. Diese Gaststätte gibt es heute noch in Milbertshofen.

Die Schwaigerschützen sind der älteste bestehende Verein in Milbertshofen und zählen auch zu den ältesten Schützenvereinen Münchens. 1925 wurde die Sektion Milbertshofen gegründet, die nach dem ersten Schützenverein von Milbertshofen benannt wurde. Das Amt des 1. Sektionschützenmeisters übernahm der Schwaigerschütze Hans Apfelbeck.

Als nach dem 2. Weltkrieg die Büchsen wieder knallen durften, waren die Schwaigerschützen mit die Ersten, bei denen es wieder krachte. Im Juni 1952 lebte die Gesellschaft wieder auf. Da wurde auf nur 2 Ständen mit Blechblenden durch das Gastlokal geschossen.

1954 ließ die Herbergsmutter, Frau Kaub, einen neuen Schießstand mit sechs Ständen bauen, in dem noch im gleichen Jahr das Sektionsschießen stattfand. Die Schwaiger zeigten sich der neuen Schießstätte würdig; denn sie stellten nicht nur den 1. Sektionsschützenmeister, sie standen auch in der Sektionsmeisterschaft und bei der Ringprämie an 1. Stelle.

Georg Bredl sen. , Ehrenschützenmeister der Schwaigerschützen, leitete bis 1964 die Geschicke der Gesellschaft. Im Jahre 1964 beschloss die Hauptversammlung der Schwaiger, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Der Preis für die komplette Fahne wurde mit 2.050.- DM veranschlagt. Die Finanzierung erfolgte durch ein Fahnenweihe-Festschießen, sowie durch viele großzügige Spenden.

Die Schwaigerschützen mit ihrer Fahne beim Oktoberfest Schützen und Trachtenumzug

1966 war es dann soweit. In der Zeit von 09. bis 19.06.1966 fand das Jubiläumsschießen zum 75. Gründungsfest der Schwaigerschützen statt, verbunden mit der Fahnenweihe und großem Festabend am 25.06.1966.

Im Jahre 1972 konnten wir unsere neue Schießanlage auf dem Gelände des TSV-Milbertshofen in Betrieb nehmen. Mit vereinten Kräften wurde das Inventar vom Alten Blücher in die Gebrüder Apfelbeck Halle geschafft und dort neu installiert. Von der Sektion Milbertshofen bekamen wir die Ausrichtung des Sektionsschießens im gleichen Jahr übertragen. Mit diesem verbanden wir das Eröffnungsschießen für den neuen Schießstand und unser 80-jähriges Gründungsjubiläum.

Vom Zeitpunkt des Einzugs in die Hans-Denzinger-Straße ist das neue Schützen-heim die Heimat der Schwaiger. 1981 ersetzten wir unsere handbetriebenen gegen elektrische Schießanlagen. 15 Schützen erklärten sich bereit, die Kosten für je einen Stand zu übernehmen.

Motiviert durch die neue Anlage erzielten die Schwaigerschützen bei vielen schießsportlichen Veranstaltungen hervorragende Ergebnisse.

Am 13.03.1981 feierte die Gesellschaft ihr 90-jähriges Gründungsjubiläum, bei welchem Stadtpfarrer Hutterer einen sehr eindrucksvollen Jubiläumsgottesdienst zelebrierte. Anschließend ging es zum großen Festabend in unser Schützenheim. Zahlreiche Ehrengäste konnten begrüßt werden, an ihrer Spitze Seine Königliche Hoheit Herzog Max in Bayern.

1991 feierten die Schwaigerschützen mit einem großen Preisschießen ihr 100-jähriges Jubiläum. Um der Flut der aktiven Schützinnen und Schützen Herr zu werden, wurden neben unserem eigentlichen Schießstand zusätzlich 20 Stände in einer der Trainingshallen des TSV München Milbertshofen aufgebaut, welche uns dieser dankenswerterweise zur Verfügung stellte.

Das Jubiläum wurde mit einem feierlichen Festgottesdienst, einem anschließenden Festzug, bei dem alle Beteiligten buchstäblich „hoamgschwoabt“ wurden und der Preisverteilung abgeschlossen.

Seit der Renovierung 1993 erstrahlt unser Schützenheim in einem neuen Gesicht. Der Umbau, der im Rahmen einer Sanierung des TSV München Milbertshofen genutzt wurde, erforderte viel Fleiß. Doch nun sind die Schützinnen und Schützen beim Schießen durch vier große Glasfenster zu beobachten. Dies war zu der Zeit ein Novum im Schießstandbau. Waren die Schützen es bis dahin gewohnt, unbeobachtet schießen zu können, wurde durch diese Maßnahme der Schießsport auch für den Zuschauer interessant. Geschossen wird derzeit auf 10 Meter Ständen mit dem Luftgewehr und Luftpistole.

Der Schießstand wurde so konzipiert, dass dieser mit wenigen Handgriffen auf- und abgebaut werden kann. Somit steht den Schwaigern für Feste ein schöner Raum zur Verfügung, der bereits etlichen „Endschießen“ und standhielt.

Um einen Verein über 125 Jahre in dieser Form zu erhalten, ist viel Arbeit, Zähigkeit und Fleiß erforderlich. In diesen Zeitraum fallen unter anderem zwei Weltkriege. Diese politischen Wirren und Umwälzungen haben die Schwaiger Gott sei Dank gut überstanden.

Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin schießsportliche Erfolge, tiefe Verbundenheit aller Schützen mit dem Verein und ein kameradschaftliches Miteinander zum Wohle des Vereins.